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Zum Tod von Erwin Rath, Altbürgermeister und Ehrenbürger von Köngen

Veröffentlicht am 23.10.2014 in Ortsverein

Von Wolfgang Vogel

Erwin Rath ist am 18.10.2014 zehn Tage nach seinem 95. Geburtstag gestorben. Erwin Rath war 35 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Köngen. Von den ebenfalls 35 Jahren meiner - ungleich weniger bedeutsamen - Dienstzeit als Gemeinderat überschnitten sich gerade 11 Jahre ab 1971 mit seiner Dienstzeit.

Die Zeit bis zum Beginn unseres gemeinsamen Weges, Nachkriegszeit, Wiederaufbau, Eingliederung der "Flüchtlinge", Schulbau, Bau von Kindergärten und so vieles mehr werden hoffentlich andere würdigen. Ich blicke anlässlich seines Todes auf die Zeit zurück, da wir Seit an Seit oder auch an zwei gegensätzlichen Enden eines Stranges um die unserer Meinung nach für Köngen richtigen Entscheidungen gerungen haben.

In vielem, was die Gemeinde in diesen Jahren zu bewältigen hatte waren wir im Grundsatz, nicht immer im Detail, gleicher Meinung. Die Gemeinde Köngen selbständig zu erhalten war das wohl historisch Wichtigste.

Grundsätzliche Gegensätze fallen mit wirklich nur zwei ein.

Das Eine war die Frage, ob in Köngen, auf dem Gelände wo heute das Postfrachtzentrum steht, ein Spaßbad in Stil vom Miramar entstehen sollte. Dass dies allemal besser gewesen wäre als die vom Landratsamt in Erwägung gezogene Müllverbrennungsanlage stand außer Zweifel. Dass ich aber dieses von Erwin Rath favorisierte Spaßbad ablehnte hat er wohl nie verstanden.

Das Andere war der Bunker im Bereich der Tiefgarage an der Ecke Kiesweg/Hirschstraße. Seine Erfahrung war die des Weltkriegskampfpiloten, der um die verheerende Wirkung schon konventioneller Luftkampfmittel und der Möglichkeit sich dagegen zu schützen wusste. Mein Blickwinkel war dessen, der um die Sinnlosigkeit des Versuches, sich gegen Kernwaffen zu schützen, zu wissen glaubt.

In beiden Fragen haben wir hart um unsere Standpunkte gestritten. Das Spaßbad wurde nicht gebaut, der Bunker schon. In beiden Fällen ist es uns gelungen, die gegensätzlichen Positionen im Respekt vor den Meinungen des Anderen bis zur Mehrheitsentscheidung des Gemeinderates zu vertreten.

Sein Wunsch ist es, keinerlei Trauerzeremonie seinetwegen zu veranstalten. Dies ist, gemessen an seinen Verdiensten, grob unangemessen. Aber es ist zu respektieren. Das offenbart auch eine auffallende Seite seiner Persönlichkeit: Großes Aufheben um seine Person war nie seine Sache. Nicht, das er die Arbeit der Vereine nicht gewürdigt hätte, aber dem Besuch des x-ten Vereinsfestes nur um sich einer hohen Stimmenzahl bei der nächsten Bürgermeisterwahl zu versichern hat er immer verweigert. Populär wird man dadurch nicht unbedingt. Aber auch darin mir sehr sympathisch.

Dass er zum Ehrenbürger der Gemeinde Köngen ernannt wurde wird er insgeheim sehr genossen haben. Er hat das immer heruntergespielt, aber diese Ehre wird historisch bleiben.

Ich bin Erwin Rath dankbar für das, was er für Köngen getan hat und mehr noch, dass ich bis zu seinem Tode so Vieles mit ihm bereden, so viele Gedanken mit ihm austauschen durfte. Und ich bedauere, nicht mehr Zeit dafür zu haben glaubte.

 

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